Mutationen – das Coronavirus im Wandel

Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist nicht mehr aus den Schlagzeilen weg zu denken. In den letzten Wochen dominieren Mutationen des Virus die Titelseiten der Medien. Spezifisch stehen die Mutationen in Grossbritannien und Südafrika im Fokus. Diese Unterarten verbreiten sich ausserordentlich schnell. Davor war es eine Mutation Namens Cluster 5 in Dänemark, welche von Nerzen auf den Menschen gesprungen ist. 

„D614G“ Globale Mutation

Die erste grosse bekannte Mutation wurde bereits im Januar 2020, zwei Monate nach dem Ausbruch des Coronavirus in China, entdeckt. Dabei hat das Virus sein Spikeprotein verändert. Dieses Protein ermöglicht es der Viruszelle, an die Zellen im Körper anzudocken. Forscher stellt durch diese Veränderung eine Zunahme der Ansteckungsgefahr fest. Ein halbes Jahr nach der Entdeckung der Mutation war D614G im Juni 2020 die dominanteste Virusart weltweit. Auf den Krankheitsverlauf von SARS-CoV-2 hat D614G keinen erkennbaren Einfluss und kann normal behandelt werden.

Zoonose “Cluster 5“ befällt Nerze

Im August 2020 infizierten sich in Jutland, Dänemark, etwa ein duzend Personen mit dem Coronavirus “Cluster 5“. Diese Mutation hat den Sprung zwischen Menschen und Tier geschafft und konnte von Nerzen auf Personen übertragen werden. Erkrankte Personen standen meist in Kontakt mit Nerzfarmen. Die Ausbreitung beschränkt sich auf einige wenige Länder wie Italien, Schweden und die USA. Genaue Details sind bis heute unbekannt. Es wird angenommen, dass diese Mutation die Immunität gegenüber SARS-CoV-2 verkürzen kann, welche durch Antikörper erzeugt wird. 

Grossbritannien, CoV-2 VOC 202012/01

Jahr 2020, 12. Monat Dezember, Variante 01: So setzt sich der Name der Virusmutation aus Grossbritannien zusammen. Das erste Mal wurde sie am 14. Dezember 2020 gemeldet. Auch bei dieser Art Virus veränderte sich das Spikeprotein (N501Y). Nach ersten wissenschaftlichen Untersuchungen ist diese Mutation fähig, sich um bis zu 70% schneller zu übertragen. Trotz der erhöhten Übertragbarkeit sind keine Veränderungen im Krankheitsverlauf festzustellen. Als Ursprungsort wird der Südwesten Englands vermutet.

Südafrika, 501Y.V2 (N501Y)

501Y.V2 wurde vier Tage nach der Grossbritanniens Mutation gemeldet. Die beiden Varianten sind sich extrem ähnlich. Somit ist auch die um bis zu 70% höhere Übertragbarkeit bei 501Y.V2 vorhanden, welche die Infektionszahlen ansteigen lässt. In vielen Provinzen von Südafrika hat diese Mutation das normale Coronavirus abgelöst. Die Wissenschaft vermutet keine schwereren Krankheitsverläufe oder erhöhte Sterblichkeit durch 501Y.V2. Welchen Einfluss die neue Virusart auf die kommende Impfung hat, ist noch nicht gänzlich untersucht. Jedoch verspricht die Impfung von Pfizer/BioNtech erste Erfolge.

Mutationen helfen dem Virus zu überleben

Mutationen bei einem Virus sind nichts Neues. Ein Virus muss dies tun, um überleben zu können. So werden zum Beispiel die Spikeproteine verändert. Dies ermöglicht es dem Virus, sich schneller und besser reproduzieren zu können. Es gibt keinen Grund zur Panik. Wenn sich ein Virus schneller ausbreiten möchte, kann dies seine Stärke und den Krankheitsverlauf schwächen. Auch künftige Impfstoffe bleiben mit Mutationen wirksam. Dies ist gut zu erkennen bei der normalen Grippe (Influenza). Die Grippe mutiert immer wieder, darum kann eine Person auch immer wieder krank werden. Daher muss die Impfung jährlich angepasst werden, verliert aber nicht an Wirksamkeit. Somit dürfte das Virus trotz aller Veränderung unter Kontrolle gebracht werden können.

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