Die Uhrenindustrie auf Talfahrt

Die Uhrenindustrie erlebt zurzeit eine nie dagewesen Krise. Nachdem die Branche bereits 2019 mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, liess die Corona Pandemie Exportzahlen drastisch einbrechen. Der Markt schrumpfte in den letzten zehn Monaten um ganze 25.8%. Neue Hoffnung lässt sich auf asiatischen Märkten schöpfen. Diese erholen sich bereits. Die Krise dürfte auch insgesamt positive Auswirkungen auf die Industrie haben, denn durch sie werden Innovation und Entwicklung angekurbelt.

Zahlen wie zuletzt vor 80 Jahren

Allein im Oktober fielen die Uhrenexporte der Schweiz um 7.1 Prozentpunkte. Nachdem das Vorjahr bereits schwer war, begann das Jahr 2020 mit einem leichten Anstieg. Doch mit der Corona-Pandemie folgte eine noch nie dagewesene Krise im Uhrensektor. Das Resultat sind so tiefe Exportzahlen wie sie seit 80 Jahren nicht mehr zu sehen waren. Der durchschnittliche Rückgang ist bis und mit Oktober rund 25.8%.

Kleinunternehmen leiden am meisten

Von der Krise betroffen sind alle. Jedoch sind innerhalb der Branche grosse Unterschiede zu verzeichnen, beispielsweise zwischen den verschiedenen Herstellern. Am meisten leiden kleinere Unternehmen und Hersteller im Tiefpreis-Segment und Zulieferer. Speziell die Zulieferer verlieren vermehrt Produzenten, die bei ihnen einkaufen. Grosse und etablierte Marken oder Hersteller im Luxus-Segment wie Rolex oder Patek Philippe sind solchen Krisen etwas weniger ausgesetzt. 

Besserung in Sicht

Die Uhrenbranche ist stark abhängig von ausländischen Märkten. Diese haben unterschiedlich auf die Krise reagiert. Da das Virus sich von Asien her ausbreitete, reagierten lokale Märkte im Raum China und Japan als Erste. Mit der weltweiten Ausbreitung des Virus folgten auch Europa, Afrika und die amerikanischen Kontinente. Jedoch ist bereits im Oktober eine Erholung in China und Hongkong zu beobachten. Nach dem Motto First-in-first-out ist China bereits in der Regenerationsphase nach Corona. Exporte nach China haben um 15.1% und nach Hongkong um 3.5% zugenommen.

Die Zukunft der Uhrenbranche

Wie es um die weitere und langfristige Entwicklung der Uhrenbranche steht ist schwer vorherzusagen. Eine Umfrage von Deloitte mit diversen Personen aus der Uhrenindustrie zeigt eine pessimistische Prognose. Rund 85% der befragten Personen beurteilen die Entwicklung für die nächsten zwölf Monate als negativ. Die Branche wird auch in Zukunft einiges zu bewältigen haben. Zusätzlich zur Pandemie gibt es geopolitische Ereignisse wie zum Beispiel der Handelsstreit zwischen den USA und China oder der Brexit. Hoffnung schöpfen kann der Uhrensektor jedoch im asiatischen Markt, im Online-Handel und dem Weihnachtsgeschäft. Trotzdem ist die Branche dringend auf eine Besserung der Situation angewiesen.

Scroll to top