In Dänemark ist eine neue Art des Coronavirus aufgetaucht. Die Mutation mit dem Namen ‘Cluster 5‘ hat sich auf Nerzfarmen ausgebreitet. Die Regierung um Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verordnet im ganzen Land die Notschlachtung der Tiere. Es besteht die Besorgnis, dass das neue Virus zukünftige Impfstoffe unwirksam machen könnte. Die Rede ist von 15 bis 17 Millionen Tieren. Solche Mutationen, sogenannte Zoonosen, sind nicht neu und bergen viele Gefahren, mit welchen denen der Mensch lernen muss umzugehen.
Eine Mutation des Coronavirus befällt Nerze
Bereits im Oktober dieses Jahres wurde in dänischen Medien über Coronafälle auf Nerzfarmen im Land berichtet. Genau gesagt handelt es sich dabei um Infektionen, die von den Zuchttieren ausgegangen sind. Das Coronavirus ist vom Menschen auf die Nerze übergesprungen und wieder zurück. Möglich ist dies durch eine Mutation des Virus, welches sich ‘Cluster 5‘ nennt. Die Art von Mutation, die die Grenze zwischen Mensch und Tier überwinden kann, nennt sich Zoonose.
Eine Notschlachtung ist nötig
Die Ministerpräsidentin Dänemarks, Mette Frederiksen, verkündete am 4. November, dass der Gesamtbestand an Nerzen in Dänemark gekeult und vernichtet werden muss. Damit soll verhindert werden, dass sich das mutierte Virus weiter ausbreiten kann. Da Dänemark weltweit grösster Produzent für Nerzfelle in der Modebranche ist, könnte dies schwere finanzielle Folgen für viele Züchter und Farmen haben. Die Regierung verspricht jedoch eine Entschädigung. Mehr als 1‘100 Farmen müssen in den nächsten Wochen zwischen 15 und 17 Millionen Tiere notschlachten.
Schweden, Italien und die USA sind betroffen
Dänemark gilt als Ursprungsland der neuen Virusart. Jedoch wurden in Schweden, Italien und den Vereinigten Staaten infizierte Nerze gefunden. Reagiert hat bisher aber nur die Niederlande. Die Behörden sprachen sich dort für ein sofortiges Zuchtverbot aus. Geplant war dieses ohnehin ab 2024.
Zoonosen – nichts Unbekanntes
Eine Zoonose beschreibt den Zustand eines Virus, welcher sich durch Mutation vom Menschen auf Tiere übertragen kann oder umgekehrt. Zoonosen sind nichts Unbekanntes. Im Gegenteil, ungefähr 60 bis 70 Prozent der neu entdeckten Krankheiten (Viren, Parasiten, Bakterien) sind Zoonosen. Einige Beispiele sind HIV, die Schweine- und Vogelgrippe oder das Ebolavirus.
Grenze zwischen Mensch und Tier schwindet
Zoonosen werden ähnlich wie bei einer Infektion zwischen Menschen übertragen. So kann es die Luft sein, Kontakt zu Tieren, der Verzehr von tierischen Produkten oder über Vektoren. Letztere sind Erreger wie zum Beispiel Zecken. Sie können die Krankheit, die sie in sich tragen, auf Menschen übertragen oder umgekehrt.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Ausbreitung von Zoonosen beschleunigen. Hauptgrund ist sicherlich, dass die Grenze zwischen den Lebensräumen von Menschen und Wildtieren je länger je mehr verschwindet. Der Mensch dringt immer weiter in zuvor geschlossene Ökosysteme ein. Systeme, in denen unser Immunsystem auf neue Krankheiten treffen kann. Auch die Globalisierung und der internationale Handel kann Zoonosen und deren Ausbreitung begünstigen. Die Herausforderung in dieser Zeit besteht darin, wie die Menschheit mit solchen Krankheiten umgeht, welche ihren Ursprung in der Tierwelt hat.