Abenteuer Reisen im Desinfektionszeitalter

Mann mit Maske auf Reise im Flugzeug

Seit Corona hat sich das Reisen per Flugzeug grundlegend verändert. Die bevorstehenden Winterferien ziehen viele in wärmere Regionen. Während sich Passagiere mit Desinfektionsmittel und Social Distancing befassen, denkt die Luftfahrt bereits an die Zukunft. Sie arbeiten an neuartigen Schutzmassnahmen, welche den Kampf gegen das Virus vereinfachen sollen.

Die Reisevorbereitung wird Corona-konform

Wer heute eine Reise antritt, muss sich zuerst gründlich über seine Destination informieren. Nebst den üblichen Vorbereitungen bezüglich Visa und gültigen Reisedokumenten kommen seit diesem Jahr Gesundheitsdokumente und Quarantäneregelungen dazu. Einreisevorschriften des Ankunftslandes können auf der Seite des BAG abgerufen werden. Je nach Land wird ein gültiger negativer Coronatest verlangt oder es muss eine Kaution für eine allfällige Quarantänepflicht vorgewiesen werden können, wie beispielweise im Falle von Kambodscha.

Frau mit Maske vor am Flughafen

Fiebermessen an der Passkontrolle: Schutzkonzepte beeinflussen den Security Check

Am Flughafen muss mit verlängerten Kontrollen gerechnet werden. Sind die Reisedokumente kontrolliert, wird beim Security Check neu vermehrt auf die Gesundheit geachtet. Durch den vorgeschriebenen Mindestabstand und allfälliges Fiebermessen kann sich der Security Check zusätzlich verzögern. An den meisten Flughäfen gilt Maskenpflicht, Desinfektionsmittel wird zur Verfügung gestellt. An den Schaltern wird mit Handschuhen gearbeitet und Plexiglas schützt vor Ansteckung. Das detaillierte Schutzkonzept des jeweiligen Flughafens kann im Internet eingesehen werden.

Reduzierter Service – mehr Hygiene in der Kabine

Der Flug selbst bringt die grössten Änderungen mit sich. Bereits beim Boarding gelten neue Regeln. Es wird gestaffelt eingestiegen und vorher müssen die Hände desinfiziert werden. Es gilt strikte Maskenpflicht. Im Flugzeug selbst gibt es keine direkten Sitznachbarn mehr, der Mittelsitz bleibt unbesetzt. Das Servicepersonal trägt Handschuhe und verweilt nur so kurz wie nötig bei den Passagieren. Mahlzeiten werden abgepackt und verschlossen serviert. Für viele Länder wird neu auch ein sogenanntes “Health Declaration Formular“ benötigt. Dieses wird während dem Flug ausgefüllt und abgegeben. Die Daten werden an die staatlichen Behörden weitergegeben, welche Statistik führen, um bei einer allfälligen Infektion schnellstmöglich reagieren zu können.

Die Zukunft der Luftfahrt

Die Zukunft der Luftfahrt ist ungewiss. Niemand weiss, welche Massnahmen längerfristig bestehen bleiben werden, wann und inwiefern wieder Normalität einkehren kann. Die renommierte Luftfahrtexpertin Marica Garcia prognostiziert in einem Interview gegenüber dem Tagblatt, dass mit ähnlichen Veränderungen zu rechnen ist wie nach dem 11. September 2001.

Viele grosse Unternehmen in der Branche für den Kabinenausbau planen bereits in die Zukunft. Mark Hiller, CEO vom Sitzhersteller Recaro erklärt, dass spezifisch an neuen Konzepten für die Kabinenausstattung gearbeitet wird. Als Grundlage dient ein Baukastensystem. Dies lässt zu, dass die Kabine in kurzer Zeit von Passagieren auf Fracht umgebaut werden kann. Abschirmungen werden zunehmend wichtig und antivirale Oberflächen sollen die Reinigung vereinfachen. Das Designunternehmen Priestman Goode sieht eine Kabine im Desinfektionszeitalter mit möglichst wenig Schmutzfallen. Ausserdem sollen Passagiere das Unterhaltungssystem mit den eigenen Geräten bedienen können, wodurch sie weniger anfassen müssen.

Wie auch immer die Luftfahrt sich verändern wird, die Zukunft wird viel Neues mit sich bringen. Dies Änderungen sind jedoch nicht nur negativ. So kann die Abstandspflicht mehr Reisekomfort für den Passagier zur Folge haben. Auch dürfte die Sauberkeit in der Kabine deutlich zunehmen. Durch den Rückgang an Reisenden könnte auch die Doppelnutzung von Flugzeugen zunehmen, Fracht und Personen könnten vermehrt zusammen fliegen.

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