Die alternative Wohnform für moderne Nomaden: leben in einem winzigen, oft auf Rädern gebauten «Tiny House» hat viele Vorteile. Günstig und umweltfreundlich wird diese Wohnart immer beliebter.
Wie es der Name schon verrät, handelt es sich bei einem Tiny House um ein kleines Gebäude mit minimaler Grundfläche. Gewöhnlich sind die Mikrohäuser auf einem fahrbaren Untergrund befestigt, was sie von normalen, mit dem Boden fest verbundenen Wohnhäusern unterscheidet. Die Grundfläche eines solchen Mini-Hauses beträgt 15 bis 37 Quadratmeter wobei es kein definiertes Mass gibt, bis zu welcher Wohnfläche ein Gebäude als Tiny House bezeichnet werden kann.
Diese Miniatur-Häuser variieren in Form und Farbe: von umgebauten Bau-, Schäfer- und Zirkuswagen bis hin zu aufwendigeren Modellen. Bereits Leonardo da Vinci erkannte den Vorteil von kleinen Zimmern oder Behausungen:
«Die kleinen Zimmer oder Behausungen lenken den Geist zum Ziel, die grossen lenken ihn ab.»
Leonardo da Vinci (1452-1519)
Warum du in einem Tiny House leben solltest:
Der Hauptgrund sind reduzierte Kosten für Bau und Unterhalt. Selbstverständlich sind die Preise nach oben für die Luxusvariante eines Mini-Hauses offen. Wer jedoch kostensparend bauen möchte, kann recyceltes Material verwenden. Eine umweltfreundliche Produktauswahl ist bei einem herkömmlichen Haus sehr teuer. Bei einem Tiny House ist es finanzierbar, denn bereits kleine Baustoffmengen führen zum fertigen Häuschen.
Auch der ökologische Fussabdruck wird verringert, denn weniger Wohnfläche reduziert den Konsum und die Unterhaltskosten. Dank Solarpanelen und Regenwasser können die meisten Tiny House-Besitzer autark leben.
Ein weiterer Vorteil: Die Häuser auf Rädern erlauben Spontanität und machen flexibel. Personen mit häufigem Standortwechsel können ihren Wohnort je nach Bedarf wechseln, die Hotelsuche erübrigt sich. Ob Jobwechsel, Ferien oder ein Auslandsemester, das kleine Häuschen kommt ganz einfach mit.
Die «Klein-Haus-Gesellschaft» oder auch «Small House Society»
Seit der Finanzkrise im Jahr 2007 zogen Organisationen wie die «Small House Society» oder «Tiny House Movement» in den USA vermehrt Aufmerksamkeit auf sich. Bis heute wirken sie dem Motto «Bigger is Better» entgegen, mit dem Ziel, umweltfreundliches Leben für Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften zu fördern.
Tiny Houses in der Schweiz
In der Schweiz ist ein fester Wohnsitz obligatorisch. Daher empfiehlt es sich, ein Tiny House auf einem Bauernhof oder einem Campingplatz zu platzieren. Trotz flexiblem Häuschen sind Abklärungen bezüglich Wasser und Strom vor Ort nötig. Wer wissen möchte, wie es sich in einem Tiny House lebt, kann dies auf Campingplätzen oder bei den Herstellern für ein paar Nächte testen.